News: Auszeichnung für zwei Nachwuchswissenschaftler*innen des Instituts
Bei der diesjährigen Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Humangenetik (GfH) vom 15. bis 17. März 2023 in Kassel wurden wieder drei Preise für die besten Posterpräsentationen verliehen. Gleich zwei von ihnen sind an das Institut für Humangenetik in Bonn gegangen!
Erhalten haben einen Preis, Dr. Axel Schmidt (Assistenzarzt, AG Ludwig) für sein Poster „Pathogenicity prediction of missense variants using AlphaFold2-derived features“ und Sheetal Kumar (Assistenzärztin, AG Betz) für ihr Poster „Altered Notch signaling in Dowling-Degos disease – a transcriptomic insight into disease pathogenesis“.
Die ausgezeichneten Werke wurden aus insgesamt 20 nominierten Postern als die besten ausgewählt. Die GfH fördert den wissenschaftlichen Nachwuchs im Fach Humangenetik u.a. durch die Vergabe von Posterpreisen.
Die Arbeit von Dr. Axel Schmidt beschäftigt sich mit der Frage, ob bestimmte genetische Veränderungen (Missense-Varianten) eine Erbkrankheit auslösen oder eher nicht. Um diese Frage besser beantworten zu können, wurden vorhergesagte Proteinstrukturen von AlphaFold2 verwendet, um Maschine-Learning Algorithmen zu trainieren. Mit diesem Ansatz konnte gezeigt werden, dass Proteinstrukturen aus AlphaFold2 bei der Entscheidung, ob Missense-Varianten eine Erbkrankheit auslösen oder nicht, hilfreich sind. Die Arbeit konnte erfreulicherweise auch vor kurzem im Journal Bioinformatics veröffentlicht werden (https://doi.org/10.1093/bioinformatics/btad280).
Sheetal Kumar beschäftigt sich im Rahmen ihrer Promotion mit der Pathogenese des Morbus Dowling-Degos – einer seltenen erblichen Pigmentierungsstörung, über deren Entstehung bisher wenig bekannt ist, und für die es noch keine wirksame Therapie gibt. Um einen der Krankheit zugrundeliegenden Pathomechanismus zu entschlüsseln, wurde die Funktion von zwei krankheitsursächlichen Genen teilweise abgeschaltet (Gen-Knockdown), und die Auswirkungen u.a. auf mRNA-Ebene (Transkriptom) in den beiden wichtigsten Zelltypen der Haut untersucht (hornbildende sowie pigmentbildende Zellen). Hierbei konnte gezeigt werden, dass nur die von den pigmentbildenden Zellen abgeleitete Zelllinie eine verringerte Aktivität des Notch-Signalwegs aufweist – einem evolutionär stark konservierten Signalweg, der die Kommunikation benachbarter Zellen ermöglicht. Darüber hinaus konnten drei vielversprechende, nachgeschaltete Signalwege identifiziert werden, über die eine verminderte Notch-Aktivität zu dem Erscheinungsbild eines Morbus Dowling-Degos führen könnte.
Kontakt
Dr. Axel Schmidt Institut für Humangenetik, Universitätsklinikum Bonn Tel. +49 228 287-51276 E-Mail: axel.schmidt@ukbonn.de |
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Sheetal Kumar Assistenzärztin Telefon: 0228 – 287 – 51626 Email: sheetal.kumar@ukbonn.de |
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Bildnachweis: © Foto: Andreas Stein – Institut für Humangenetik