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Familiäre adenomatöse Polyposis (FAP)

Untersuchte Gene:  

APC

Methodik Material Dauer Ansprechpartner
Sequenzierung, MLPA 3-10 ml EDTA-Blut 4-6 Wochen Aretz / Spier

Anforderungsschein

Klinische Symptomatik

Die Familiäre Adenomatöse Polyposis (FAP) ist gekennzeichnet durch das Auftreten einer Vielzahl von zunächst gutartigen Polypen (histologisch Adenome), vor allem im Bereich des Dickdarms. Die Größe der Adenome variiert von einigen Millimetern bis zu mehreren Zentimetern. Bei der klassischen FAP entstehen definitionsgemäß schon im frühen Erwachsenenalter – in der Regel zwischen dem 10. und 25. Lebensjahr – meist mehr als 100, in der Regel sogar tausende von Polypen im Dickdarm der Betroffenen. Weniger häufig können jedoch auch Polypen im Dünndarm und Magen auftreten. Unbehandelt wird sich aus einem oder auch mehreren dieser Polypen in einer nicht genau vorherzusehenden Zeit ein kolorektales Karzinom entwickeln. Das frühzeitige Erkennen und Behandeln dieser Polypen ist deshalb entscheidend. Darüber hinaus können verschiedene benigne extraintestinale Manifestationen (Desmoide, Osteome, Pigmentflecken der Netzhaut [congenitale Hypertrophie des retinalen Pigment-Epithels = CHRPE], Epidermoidzysten, Zahnanomalien) sowie selten bestimmte Malignome (papilläre Schilddrüsenkarzinome, Medulloblastome und Hepatoblastome) im Rahmen einer FAP auftreten.

Genetik

Die FAP folgt einem autosomal-dominanten Erbgang und wird durch Keimbahn-Mutationen im APC-Gen hervorgerufen. Die Mutationssuche in einer Familie sollte immer bei einer bereits sicher erkrankten Person erfolgen. Ist die Mutation identifiziert, können andere Risikopersonen der Familie (prädiktiv) auf diese Mutation getestet werden. In etwa 80 % der betroffenen Familien mit einer klassischen FAP (>100 Polypen, frühes Erkrankungsalter) kann eine Mutation im APC-Gen entdeckt werden, bei Vorliegen einer attenuierten Form (<100 Polypen, späteres Erkrankungsalter) wird allerdings nur in 20-30 % der Fälle eine Mutation gefunden.

Differentialdiagnostisch kommt insbesondere bei einer attenuierten Form auch das Vorliegen der autosomal-rezessiv erblichen MUTYH-assoziierten Polyposis (MAP) oder der autosomal-dominanten  in Frage.

Ausführlichere Informationen

OMIM

GeneReviews